Russlands Einfluss im Weltsport

Wladmir Putin ist nicht nur Russlands moderner Zar, sondern auch ein einflussreicher Mann im Sport: 2007 umgarnte er die IOC-Mitglieder persönlich auf der IOC-Session in Guatemala und holte die Olympischen Winterspiele 2014 nach Sotschi. Der Olympiadienst Around The Rings setzte ihn 2014 hinter IOC-Präsident Bach auf Platz zwei der 25 einflussreichsten Personen im olympischen Sport.

In seiner Jugend war Putin Judoka in St. Petersburg. Dort rangelte er auch mit Arkadi Rotenberg, der heute als großer Profiteur lukrativer Staatsaufträge nicht nur für Sotschi gehandelt wird und im Vorstand des Internationalen Judo-Bundes sitzt. Der russische Sportminister Witali Mutko sitzt in der FIFA-Exekutive.

Auch Oligarchen machen sich als Sportkameraden verdient: Multi-Investor Alischer Usmanow (laut Forbes 17,6 Milliarden Dollar schwer) ist als Präsident auch der Big Spender des zuvor stets klammen Internationalen Fechterbundes. Der Waffennarr Wladimir Lisin (14,1 Milliarden Dollar) ist Europa-Präsident der Sportschützen, der ehemalige Radrennfahrer Igor Makarow (nur 1,9 Mille) sitzt in der Exekutive des Radsport-Weltverbandes.

Im IOC sind die Russen inzwischen zu Viert. Auf der IOC-Session in Buenos Aires wurde der Politiker Alexander Schukow ins Komitee gewählt, ein ehemaliger Vize-Premier Putins. Schukow ist seit der Olympia-Pleite von Vancouver 2010, als der damalige Präsident Medwedew die verantwortlichen Sportfunktionäre zum Rücktritt aufforderte, auch Vorsitzender des russischen NOK. Putin kann gewiss auf ihn bauen.