Alfons Hörmann zweiter DOSB-Präsident

Der Unternehmer Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Ski-Verbandes, wurde am 7. Dezember 2013 in Wiesbaden zum Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes gewählt. Der 53-Jährige folgte auf Thomas Bach, der die Verbandsführung nach seiner Wahl zum IOC-Präsidenten niedergelegt hatte. Bis zu den Neuwahlen hatte der ehemalige Banker Hans-Peter Krämer, langjähriger Schatzmeister des NOK und des DOSB, das Amt interimistisch betreut. Gewählt wurde Hörmann allerdings vorerst nur für eine Restlaufzeit bis zum Ende der 2014 auslaufenden Amtsperiode von Bachs Präsidium.

Nachdem im September noch mehrere Namen potentieller Interessenten gehandelt wurden, gab es zur Wahl keine Gegenkandidaten mehr. Eine Situation wie vor elf Jahren, als Walther Tröger im Richtungsstreit um die Fusion von NOK und DSB vom Herausforderer Klaus Steinbach aus dem Amt gedrängt wurde, scheint heute unvorstellbar. Im deutschen Sport ist alles sehr, sehr einvernehmlich geworden; nur der Deutsche Leichtathletik-Verband schwamm bei der Abstimmung über die DOSB-Vorlage für ein Anti-Doping-Gesetz ohne Besitzstrafbarkeit gegen den Strom.

Kurz vor der Wahl holten den alternativlosen Hörmann allerdings Vorwürfe ein, als früherer Chef des Dachziegel-Herstellers Creaton AG im Jahr 2006 an wettbewerbswidrigen Preisabsprachen beteiligt gewesen sein. Gegen ihn soll ein Bußgeldverfahren laufen. Der DOSB legte den Fall seinem Corporate-Governance-Beauftragten Jürgen Thumann vor. Der ehemalige BDI-Präsident kam jedoch nach "eingehender Prüfung" zu dem Ergebnis, dass lediglich der Verdacht auf eine Ordnungswidrigkeit bestehe. Dadurch sei Hörmanns Kandidatur nicht beeinträchtigt.

Auch das Mitglieder-Votum wurde davon nicht beeinträchtigt. Hörmann bekam 434 Stimmen bei nur 25 Ablehnungen.
Zuletzt bearbeitet 08.12.2013 19:58 Uhr