2024 und 2028: Paris und Los Angeles

Es ist ein spektakulärer Doppelschlag, der dem IOC am 13. September 2017 mit der Vergabe der Olympischen Spiele 2024 an Paris und 2028 an Los Angeles gelungen ist. Mag sein, dass sich immer weniger Städte bereit finden, den teuren Luxus Olympia zu bezahlen; mag sein, dass das abschreckende Beispiel Rio noch in unguter Erinnerung ist. Auch die Zahl der Kandidaten für 2024 war überschaubar; nachdem unter anderem Hamburg nach einem Volksentscheid und zuletzt auch Budapest abspringen musste, waren schließlich nur noch zwei übrig.

Das IOC hat allerdings das Maximale daraus gemacht. Anstatt beide Top-Bewerber gegeneinander antreten zu lassen und in der Abstimmung einen davon zu vergrätzen, hat es zwei Sieger gekrönt - oder sogar drei: "Diese historische Doppel-Vergabe ist eine Win-win-win-Situation für die Stadt Paris, die Stadt Los Angeles und das IOC", sagte Präsident Thomas Bach, nachdem die IOC-Mitglieder den längst vorbereiteten Plan auf der 131. Session in Lima einstimmig per Handzeichen abgesegnet hatten.

Zwei Mal hat Paris bisher den Olympia-Gastgeber gemacht: 1900 und 1924. 100 Jahre später ruft die französische Hauptstadt wieder die "Jugend der Welt". Dafür, dass Paris zum Jubiläum den Vortritt erhält, wird Los Angeles vom IOC mit 180 Millionen Dollar kompensiert; auch die Kalifornier werden zum dritten Mal (nach 1932 und 1984) Olympia-Gastgeber sein. Bisher hat nur London drei Mal die Spiele ausgerichtet.

Niemand weiß, wie die Welt 2024 oder 2028 aussehen wird. Aber die Perspektive schaut glänzend aus: In Paris könnten die Olympischen Spiele eine ebenso sentimentale wie schillernde Rückkehr in das Heimatland Coubertins feiern; und Los Angeles verheißt erstmals nach den vom Bestechungsskandal überschatteten Winterspielen von Salt Lake City die Rückkehr an die amerikanischen Fleischtöpfe, dorthin, wo die größten Olympiasponsoren sitzen und die meisten Fernsehgelder in die IOC-Kassen gespült werden.
Zuletzt bearbeitet 13.09.2017 17:59 Uhr